Gehört der Dienstleistungsgesellschaft die Zukunft?

Translater:


Dienstleistungsgesellschaft trotz Servicewüste?

Gibt es eine moderne Dienstleistungsgesellschaft? Ist das Industriezeitalter schon beendet?

Wieder einmal wird das Volk beschwichtigt: Der Jobabbau in der Produktion sei nur halb so wild, schließlich wandeln wir uns gerade von der althergebrachten Industrie- zur "modernen" Dienstleistungsgesellschaft. Hat die Politik also alles im Griff, führt sie unsere Volkswirtschaft in eine sichere Zukunft?

Ich kann es nicht verhehlen - schon beim Begriff "Dienstleistungsgesellschaft" wird mir speiübel. Was soll diese Veräppelung, warum will man uns einreden, dass die industrielle Produktion keinen großen Stellenwert mehr hat? Es ist doch eigentlich der reine Hohn, ausgerechnet heute von einer Dienstleistungsgesellschaft zu sprechen!
Mit Recht beklagen Politiker unsere Servicewüste, denn nicht nur im Handel wird die fachliche Beratung immer mehr zum Luxusgut (Geiz ist geil). Schon die Einholung telefonischer Auskünfte erweist sich bei vielen größeren Firmen als reinste Tortur: Der Kunde muss sich mit nervigen Telefonautomaten herumschlagen oder darf sich in lange Warteschleifen einreihen. Eine kundenfreundliche Dienstleistungsgesellschaft sehe ich da weit und breit nicht.

 

Dienstleistungsgesellschaft, weil die Bürokratisierung zunimmt?
Ich kann einer "modernen" Dienstleistungsgesellschaft nichts Positives abgewinnen. Für mich gilt eine derartige Entwicklung als Alarmsignal, bezeugt sie doch auch die beängstigende Bürokratisierung unseres Landes, die Vergeudung und Missachtung unseres wertvollen Humankapitals.

Trotz Computerisierung und sinkenden Wohlstandes benötigt unsere Volkswirtschaft offenbar zunehmend Arbeitskräfte für die Verwaltung, Justiz, fürs Bankwesen, für Spekulationsgeschäfte, Versicherungen, für Werbung, Marketing usw. - also weitgehend für den unproduktiven Bereich. Hauptverantwortlich für diese skandalöse Entwicklung ist die EU, die ihre Mitgliedstaaten mit einer Gesetzes- und Vorschriftenflut regelrecht zumüllt und damit die wirtschaftlichen Triebkräfte lähmt.

Sicherlich trugen auch noch gesellschaftliche Veränderungen zur Aufblähung des Dienstleistungssektors bei - wir brauchen heute mehr Fachkräfte für unser Gesundheitssystem, für die Pflege alter Menschen, für die Gastronomie usw.. Auch konnten in den Fabriken Fließbandarbeiten automatisiert werden (angeheizt durch ein arbeitsfeindliches Besteuerungssystem). Aber Basis unserer Wirtschaftskraft bleibt immer noch die Herstellung von Massengütern. Mit der Prägung des Begriffs Dienstleistungsgesellschaft soll offenbar der dramatische Verlust von Arbeitskräften in der Produktion (unsere meisten Konsumgüter beziehen wir inzwischen aus dem Ausland) bagatellisiert werden.

Dabei orientieren wir uns oft an falschen Leitbildern: Die hohe Dienstleistungsquote in den USA scheint mir alles andere als erstrebenswert - die teilweise auf Pump importierten Industriegüter belegen das Versagen der amerikanischen Volkswirtschaft und sind keineswegs Ausdruck von Stärke und Fortschritt. Die künstliche Aufblähung des Dienstleistungs-Finanzsektors erwies sich mittlerweile auch längst als Irrweg.

 

Dienstleistungsgesellschaft als Folge des Lohndumpings?
Ganz wesentlich zum vermeintlichen Dienstleistungsboom hat das Lohndumping beigetragen. Viele Unternehmen bauen zunehmend interne Verwaltungs- und Servicebereiche ab und delegieren diese Arbeiten an externe Dienstleister.
Das Ausschreibungsverfahren fördert das Lohndumping - die Subunternehmer sind oft gezwungen, zu tricksen (Scheinselbständigkeit, Schwarzarbeit, verbotene Akkordarbeit usw.), sonst bekommen sie keinen Auftrag. Das Unternehmen spart bei diesem System nicht nur Geld, es behält auch seine weiße Weste (die bösen Subunternehmer sind es schließlich, die etwas Unmoralisches oder Verbotenes machen).

Unter diesen Bedingungen entstanden auch ganz neue Geschäftsmodelle wie zum Beispiel Callcenter, die auch heute noch Millionen Bürger mit ungebetenen Anrufen oder langen Warteschlaufen auf die Nerven gehen.

 

Wo ist die Erfolgsbilanz der Dienstleistungsgesellschaft?
Was hat uns die "moderne" Dienstleistungsgesellschaft bisher gebracht? Seit 1980 sinken Reallöhne und Renten trotz stetiger Produktivitätssteigerungen (Automation). Außerdem fehlen in Deutschland inzwischen zehn Millionen anständig bezahlte Vollzeitjobs. Wer diese ernüchternde Bilanz als Erfolg verkaufen will, sollte sich schämen.

Grundgerüst für jede erfolgreiche Volkswirtschaft ist und bleibt die Produktion der im Lande benötigten Konsumgüter. Will man von dieser Tatsache ablenken? Ohne Produktion gehen auch die meisten Dienstleistungsjobs verloren - eine reine "Dienstleistungsgesellschaft" kann es auf Dauer gar nicht geben. Wir können nicht davon leben, dass wir uns gegenseitig pflegen, bekochen oder die Haare schneiden.

 

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© Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher). Erstvröffentlichung Dezember 2009

Manfred J. Müller analysiert seit 40 Jahren weltwirtschaftliche Abläufe. Er gilt als wegweisender Vordenker. So forderte er zum Beispiel schon vor 20 Jahren eine Art Lieferkettengesetz, das Hersteller und Händler verpflichtet, nur fair entlohnte und produzierte Waren nach Deutschland einzuführen (wurde endlich im Mai 2021 Gesetz). Außerdem empfahl er schon ewig eine Mindestgewinnsteuer für Großunternehmen auf im Inland angefallene Umsätze (Joe Bidens Vorschlag von einer globalen Mindestertragssteuer im Frühjahr 2021 zielt zwar endlich in die gleiche Richtung, ist aber viel zu lahm und wird sich international kaum umsetzen lassen). Seit drei Jahrzehnten kämpft Manfred J. Müller auch für seine Idee einer Lohnkostenreform (schrittweiser Abbau der Sozialversicherungsbeiträge bei einer Gegenfinanzierung über Mehrwertsteuern und Zölle).
Auch seine Empfehlung, einem ausgewählten afrikanischen Entwicklungsland beim
Aufbau eines Renten-Generationenvertrages zu unterstützen (um das Bevölkerungswachstum einzudämmen und echte Kaufkraft ins Land zu pumpen) findet zunehmend Fürsprecher.

Manfred Müller ist zudem ein Gegner der rassistischen, kollektiven Erbschuldideologie, die den damaligen Befehlsnotstand völlig ignoriert, selbst der heutigen Generation noch die Menschenwürde raubt und Grundlage der deutschen Nachkriegspolitik ist.

 


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Anmerkung: Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.

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